Mittwoch, 16. Februar 2011

Jamaika 2011 - Tag 6

"soon come" - Jamaikanische Lebensart life

Schlechte Nachrichten erreichenn uns beim Frühstück : Die für 8:30 Uhr geplante Abholung zum Tauchen wird sich etwas verzögern - wir sollen uns aber bereithalten.So um 10:30 Uhr heisst es dann : Es geht los - ab in den Kleinbus und zum anderen Ende von Negril. Armin und Franz, die Besitzer der Tauchbasis, haben dort am Strand eine Niederlassung, wo uns das Boot aufnehmen soll. An den Felsen bei unserem Hotel kann es nicht anlegen.
Als wir dort eintreffen, erfahren wir von Armin, der heftig am telefonieren ist, die ersten Details. Der Sturm und Wellengang der letzten 2 Tage haben in der Mündung des Negril River ein 3m hohe Sandbank aufgespült mit der Folge, dass die Fischerboote, Glasbodenbote und auch das Tauchboot, die im River geschützt ankern, nun gefangen saßen und nicht ins Meer fahren können. Franz hat 7:30 Uhr einen Bagger geordert, der die Barriere wegbaggern soll. Der einheimische Baggerfahrer hat "come soon" seine Ankunft für 09:00 Uhr zugesagt und meinte, dass die Befreiungsaktion wohl eine Stunde dauern würde. Gegen 11:00 Uhr wurde wieder heftig telefoniert - neuer Stand: der Bagger ist bald da (!) tatsächlich trifft der Bagger an der "Baustelle" dann gegen 11:30 Uhr ein. Armin wird innerlich langsam zappelig, als er erfährt, dass der jamaikanische Baggerfahrer nach 2 oder 3 Schaufeln den Motor erst einmal abstellt, sich einen Splif dreht und auf Nachfrage erklärt, nach einem kleinen Joint geht alles viel schneller ... Zu diesem Zeitpunkt haben wir die Hoffnung auf wenigstens einen Tauchgang noch nicht aufgegeben und Armin und Franz zerreißen sich förmlich, um das noch möglich zu machen.
Als dann aber gegen 12:30 Uhr (wir warten immer noch vor der Tauchbasis- siehe Bild) die Nachricht kommt, der Bagger habe jetzt das erste, einfache Drittel seiner Aufgabe geschafft und ein Gewitter aufzieht, erklärt Armin mit trüber Miene, dass es ihm Leid tut aber heute wirds wohl wieder nix mit Tauchen ...Man merkt, das es ihm echt an die Nieren geht - 3 Tage Verdienstausfall, die Kosten für Mieten und Löhne seiner Leute usw laufen weiter, zudem muss er erst mal den Baggerfahrer bezahlen und hoffen, dass sich die Fischer usw. an den Kosten beteiligen... Wir nehmen's gelassen, zumal er uns verspricht , dass das Boot noch heute befreit wird und dann mit Captain an Board in Bloody Bay in der Nähe übernachtet, um morgen wirklich vor Ort zu sein.
Wir widmen uns also den Rest des Tages dem Pool (Baden im Meer ist an den Klippen des Hotels noch zu gefährlich), dem Rum in verschiedenartig mit Cola oder Fruchtsäften verdünnter Form und den nebenstehend abgebildeten lokalen Schönheiten.
Was heisst aber nun "soon come"? Es ist die Antwort auf die Frage "Wann ?" und meint irgendwann zwischen sofort und niemals und scheint der jamaikanische kleine Bruder des arabischen "Insh Allah" zu sein ... ya, man...

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